Die ersten Tage in Kona

Den Flug nach Kona habe ich gut überstanden und ich konnte für meine Verhältnisse viel schlafen. Der Empfang am Flughafen durch Regina vom Sauerland-Team war standesgemäss mit einem hawaiianischen Blumenkranz und bei angenehmen 26 Grad. Zum Glück ist sowohl mein Velo als auch mein Koffer mit mir in Kona angekommen, sodass bis jetzt alles perfekt gelaufen ist. Bis ich dann aber im Apartment angekommen bin sind noch ein paar Stunden vergangen…
Durch den Jetlag bin ich bereits am nächsten Morgen um 4 Uhr nachts hell wach gewesen und habe mich daher entschieden, um 6:30 Uhr zum Pier zum Schwimmen zu fahren. Am Pier habe ich dann ein sehr ruhiges Meer gesehen und mich richtig auf die erste Schwimmeinheit gefreut. Bereits auf dem Weg zum Pier habe ich etliche Athleten Laufen oder auf dem Velo gesehen und ich musste mir sagen, dass ich nur mein definierten Trainingsplan durchziehen darf und nicht mehr. Auch die vielen durchtrainierten Athleten schnüren bei mir gehörigen Respekt vor dem Wettkampf. Im Wasser habe ich schnell festgestellt, dass ich es noch ruhig angehen lassen sollte und auch noch die Nachwirkungen von der kurzen Nacht gespürt. Aber allein schon die Stimmung dort zu geniessen, ist wieder ein tolles Erlebnis gewesen. Anschliessend ging es zurück zur Wohnung und es war erst einmal Frühstück auf dem Balkon mit einem Kaffee aus Hawaii angesagt.
Als nächstes habe ich damit begonnen das verpackte Velo aufzubauen. Bei der Hitze auf dem Balkon war ich am Ende nass geschwitzt und habe mich schon gefragt, wie ich von solch einer Arbeit so verschwitzt sein kann … Zusätzlich habe ich bereits ein paar Vorbereitungen am Velo für den Wettkampf vorgenommen. Da ich bis zum Nachmittag die ganze Zeit etwas gemacht habe, kam auch keine Müdigkeit durch den Jetlag auf. Als ich mich dann aber in den Sessel gelegt habe, hätte ich relativ schnell einschlafen können. Daher bin ich froh gewesen, dass Armin gleich laufen gehen wollte. Bei meiner ersten Laufeinheit über 30 Minuten habe ich mich nicht an einer Pace orientiert, sondern nur am Puls. Durch die Hitze und die fehlende Akklimatisierung habe ich schnell einen zu hohen Puls, wenn ich nach Pace laufe, sodass ich mit der Puls Vorgabe viel „vernünftiger“ die Einheit absolviert habe. Am Ende war ich erstaunt, dass ich trotz der Pulsvorgabe fast mein angestrebtes Ironman Tempo gelaufen bin. Nach dem Abendessen, war ich ziemlich müde, aber es war noch zu früh um schlafen zu gehen. Daher habe ich bis 21 Uhr gelitten und um mich wach zu halten noch ein paar Dehnübungen gemacht.
In der zweiten Nacht habe ich bereits problemlos durchgeschlafen. Am Morgen bin ich wieder mit zum Pier gefahren, aber nicht zum Schwimmen sondern einfach, um die Stimmung zu geniessen. Am Vormittag habe ich noch die letzte längere Einheit (ca 75 Km) auf dem Velo zusammen mit Armin absolviert. Die ersten Meter auf dem Velo haben sich gut angefühlt und ich konnte sehr gut im angestrebten Wattbereich fahren. Den Wind habe ich auch nicht so schlimm empfunden, auch wenn er mal von der Seite und mal von vorne kam. Nach 20 km ist mir dann die Kette abgesprungen und ich musste kurz anhalten um diese wieder auf das Kettenblatt zu bekommen. Als das passiert ist habe ich mir nur gedacht eine gute Übung für den Wettkampf auch wenn ich es dann nicht gebrauchen kann. Anschliessend ging es bis Hawi bergauf und der Wind wurde stärker aber immer noch erträglich. In Hawi haben wir kurz Pause gemacht, um die letzten 27 km noch in Angriff zu nehmen. Diese waren mehrheitlich bergab aber zum Teil mit heftigen Böen. Da ich auch mit den Böen gut zurechtgekommen bin, sollte ich auch im Wettkampf keine Probleme haben. Die Einheit hat mir gezeigt, dass ich noch ein paar Tage Ruhe und Akklimatisierung brauche, um am Ironman richtig fit zu sein. Somit werde ich morgen nur Schwimmen gehen und den Rest des Tages die Beine baumeln lassen.
Weitere Bilder befinden sind in der Galerie